Für viele Eltern bedeuten die aktuellen Corona-Zeiten eine Doppelbelastung. Vermehrtes Home-Office macht eine Trennung von Berufs- und Privatleben nur schwer möglich und Einschränkungen im Schul- und Betreuungsangebot bedeuten eine erhöhte Belastung durch die Kinderbetreuung. Aber nicht nur im beruflichen und schulischen Alltag ist die Corona-Zeit eine Belastungsprobe: auch in der Freizeit verändert sich viel. Sportvereine, Musikschulen oder Nachhilfeeinrichtungen - die verschiedenen Bereiche, in denen Kinder vor der Pandemie ihre Freizeit verbracht haben - sind nun weitestgehend geschlossen. Auch Treffen mit anderen Kindern sind in Zeiten eines Lockdowns nicht möglich. Eltern müssen sich heute mehr denn je der Frage nach Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre Kinder widmen. Gute Beschäftigungsmöglichkeiten sind Malen, Basteln oder das gemeinsame Lesen von Büchern. Spiele, bei denen Kinder sich bewegen können, sorgen für die nötige physische Auslastung. Ein Faktor sollte bei der Beschäftigung mit Kindern nie zu kurz kommen: das Entdecken. Kinder lieben es, neue Dinge kennenzulernen und Abenteuer zu erleben.

Die beste Möglichkeit, diese verschiedenen Bereiche an Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbinden, bietet sich in der Natur. Hier können Bastelmaterialien gesammelt und neue Zusammenhänge erkundet werden, hinter jeder Ecke wartet ein Abenteuer und es kann gespielt und sich bewegt werden. Wälder, Wiesen, Seen und Flüsse sind Orte, an denen Natur erlebt werden kann und mit den vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren gibt es immer wieder Neues zu entdecken.

Wie das LBS-Kinderbarometer zeigt, hat die Natur für Kinder selbst einen hohen Stellenwert. Sie verbinden mit Erlebnissen in der Natur Spaß, Wohlfühlen und Entspannung, aber auch entdeckerische Aktivitäten wie Abenteuer und Ausprobieren [4]. In der Kombination mit Spaß und Abenteuer kann das Lernen gefördert werden und Kindern neue Sachverhalte spielerisch erklärt werden.

Das LBS-Kinderbarometer macht außerdem deutlich, dass der Wald sowie Wiesen und Felder die wichtigsten Naturerlebnisorte für Kinder sind [4]. Häufige Waldbesuche steigern das Interesse der Kinder an der Natur, wie der Jugendreport Natur zeigt [1]. Aber auch das direkte heimische Umfeld mit Gärten oder, für Großstadtkinder, städtischen Parks bietet vielfältige Orte für Naturerfahrungen. Es lohnt sich, die Augen und Ohren offenzuhalten. Selbst einzelne Bäume in der Stadtlandschaft oder Wiesenstreifen am Fahrbahnrand sind kleine Inseln der Natur und stecken voll von Belebtem und Unbelebtem, das darauf wartet, entdeckt zu werden.

Gerade in unserer heutigen Zeit, in der die meisten Menschen in Städten leben [5], ist die aktive Beschäftigung mit und in der Natur wichtig. Die ersten Städte sind von den Menschen gebaut worden, um sich vor der Natur zu schützen und sich von ihr zu befreien [3]. In den Grundsätzen ist dies auch heute noch so. Unsere Häuser bieten uns Schutz vor Wind und Wetter und künstliches Licht macht uns unabhängig von den Tageszeiten. Das ist sehr komfortabel, führt aber auch dazu, dass wir uns immer mehr von der Natur mit ihren Jahres- und Tageszeiten, Tieren und Pflanzen entfremden. Umso wichtiger ist es, Kindern gezielt Möglichkeiten für Naturerlebnisse zu bieten.

Die Natur stellt nicht nur die Orte für Naturerlebnisse, sondern auch die Möglichkeit, Tiere, Pflanzen und jahreszeitliche Phänomene zu entdecken und kennenzulernen. Gerade die Freiheit, die die Natur bietet, fördert die kindliche Kreativität und Phantasie. Zudem können Kinder im Kontakt mit der Natur das Wechselspiel von Veränderung und Kontinuität kennenlernen. Die wiederkehrenden Rhythmen der Natur wie die jahreszeitlichen Abläufe, vermitteln den Kindern Verlässlichkeit und können ein Gefühl der Sicherheit geben [2]. Besonders in der jetzigen Zeit, in der sich durch die Corona-Pandemie viele gewohnte Abläufe verändert haben, kann die Beschäftigung mit der Natur und ihrer Stetigkeit den Kindern zu einem Gefühl von Stabilität verhelfen.

Aber nicht nur für Kinder ist die Beschäftigung in und mit der Natur optimal in Corona-Zeiten – auch für Eltern, Großeltern oder andere Aufsichtspersonen hat der Aufenthalt im Grünen positive Effekte, sowohl auf die physische als auch auf die psychische Gesundheit [2]. In der Natur werden Stress und Müdigkeit reduziert, die Kreativität angeregt und die Bewegung an der frischen Luft lindert Rückenbeschwerden – Aspekte, denen besonders in Corona-Zeiten eine große Bedeutung zukommt.

Auf geht’s mit den Kindern in die Natur! Ob in den Wald, auf die Wiese, an den Fluss oder See, den eigenen Garten oder den Park um die Ecke – überall gibt es viel zu entdecken, Neues zu lernen und Abenteuer zu erleben!

Mit unserem kostenlosen Probe-Abenteuer Modul Frida Fuchs und unserem Familien-Abo bieten wir euch zahlreiche Möglichkeiten, die Natur mit euren Kindern zu entdecken. Also schnappt euch eure Entdecker-Ausrüstung, und begebt euch gemeinsam auf die spannende Suche nach den Geschichten, die die Natur im Wald erzählen!


Quellen:

[1] Brämer, Rainer / Koll, Hubert / Schild, Hans-Joachim. Jugendreport Natur 2016 – Natur Nebensache?, https://www.natursoziologie.de/NS/alltagsreport-natur/jugendreport-natur-2016.html (10.12.2020, 14:00 Uhr). Seite 8.

[2] Gebhard, Ulrich. 2011. „Wie wirken Natur und Landschaft auf Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität?“, In: Bundesamt für Naturschutz (BfN) (Hg.): Naturschutz & Gesundheit. Allianzen für mehr Lebensqualität. Bonn: BfN, Seite 22-28. 

[3] Gestring, Norbert et al. 1997. Ökologie und urbane Lebensweise – Untersuchungen zu einem anscheinend unauflöslichen Widerspruch. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg. Seite 90.

[4] LBS-Initiative Junge Familien. 2004. LBS-Kinderbarometer NRW 2004. Münster: LBS-Initiative Junge Familien. Seite 107-109.

[5] United Nations, Department of Economic and Social Affairs. 2014. World Urbanization Prospects – The 2014 Revision. United Nations, https://esa.un.org/unpd/wup/Publications/Files/WUP2014-Report.pdf (09.12.2020, 12:00 Uhr). Seite xxi.



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